DAS GROSSE LEBEN
Artikel über Makrobiotik

   

Heilmittel aus der Küche:

Yuki Nabe

die hohe Kunst der Rettichzubereitung

von Edward Esko

 

Daikonrettich (langem weißen Rettich mit Ursprung aus Japan) wird in der makrobiotischen Küche ein hoher Wert zugeschrieben. Roher Daikon schmeckt scharf und beißt. Ebenso wie Meerrettich baut er Fette, Öle und Proteine ab und macht sie leichter verdaulich. Daher wird der rohe Daikon auch zu Fisch, Tempura, Mochi und anderen ölhaltigen Speisen angeboten. Daikon dient auch der Unterstützung des Körpers bei der Ausscheidung von Fetten, die sich als Ergebnis früherer Ernährungsgewohnheiten angesammelt haben. Zu diesem Zweck verwenden Makrobiotikberater eine Reihe von Daikontees. Diese Tees aus getrocknetem, geriebenem Daikon dienen gemeinhin der Beschleunigung der Ausscheidungsprozesse. Für die, denen der rohe Daikon zu scharf schmeckt, gibt es eine Reihe anderer Möglichkeiten. Eine davon ist ein Tee aus getrocknetem Daikon. Er hat einen milden, süßlichen Geschmack und löst verhärtete Ablagerungen von Käse, Huhn und sonstigen tierischen Nahrungsmitteln erfolgreich auf. Eine weitere Möglichkeit ist die Zubereitung eines herrlichen Gerichts mit dem Namen „Yuki Nabe“. Das Wort „Yuki“ ist japanisch und bedeutet „Schnee“, und „Nabe“ ist die Bezeichnung für den Tontopf mit Deckel, in dem das Gericht zubereitet wird. Die Nabetöpfe aus Ton lassen sich für eine ganze Reihe von Gemüse- und Nudelgerichten verwenden und können meist bei Makrobiotik- Versandfirmen bestellt werden. Der traditionelle Yuki Nabe wird aus geriebenem Daikon und Tofu hergestellt und hat eine reinweiße Farbe. Daher auch der Name Yuki Nabe, der sich mit „Topf voll Schnee“ übersetzen ließe. Und hier das Rezept für Yuki Nabe.

Yuki Nabe

Zutaten und Gerätschaften:

1 1/2 Tassen frischer Daikonrettich;
1/3 Tasse Tofu;
1 Prise Meersalz;
Kleiner oder mittelgroßer Nabetopf;
Reibe für Gemüse (mit feiner Reibfläche);
Japanisches Gemüsemesser.

Zubereitung:
1. Schälen und reiben Sie den Daikon. 2. Geben Sie den geriebenen Daikon in den Nabetopf. 3. Geben Sie eine kleine Prise Meersalz hinzu. 4. Schließen Sie den Topf und stellen ihn auf eine mittlere Flamme. 5. Kochen Sie den Daikon 3 bis 5 Minuten lang. 6. Schneiden Sie den Tofu in Würfel. 7. Geben Sie den Tofu in den Nabetopf mit dem geriebenen Daikon. 8. Schließen Sie den Topf wieder und kochen alles noch einmal 3 bis 5 Minuten lang (bis der Tofu gar ist). 9. Nehmen Sie den Deckel ab und richten an. Dieses Rezept reicht für zwei Personen. Yuki Nabe schmeckt allein oder mit Naturreis, oder er kann als Bestandteil eines Menüs dienen. Yuki Nabe hat einen leckeren, süßlichen Geschmack, so daß sich zusätzliches Würzen erübrigt. Der Nabetopf erfüllt einen doppelten Zweck. Er dient sowohl zum Kochen als auch zum Anrichten. Nehmen Sie ihn einfach von der Flamme und stellen ihn auf den Tisch (auf einen Untersetzer). Yuki Nabe verfügt über die Heilkraft des geriebenen Daikons, hat aber nicht dessen starken scharfen Geschmack. Auf diese Weise gekocht, werden Daikon und Tofu süß. Die Verwendung von Tofu in diesem Gericht hat einen weiteren Vorteil: Tofu enthält Protein und Fett und verhindert damit den Gewichtsverlust, der gelegentlich als Folge des Verzehrs von geriebenem Daikon auftritt. Yuki Nabe dient dazu, verhärtete Ablagerungen im Körper aufzulösen. Er hilft, Stagnationen zu schmelzen (ebenso wie Schnee schmilzt), innere Verspannungen zu lösen und einen aktiven Energiefluß herzustellen. Er kann als Bestandteil einer gesunden, makrobiotischen Ernährungsweise mehrmals wöchentlich gegessen werden.

Edward Esko unterrichtet am Kushi-Institut/USA. Er ist der Autor von „Heilung des Planeten Erde“,(Ost-West-Verlag).
W.T. / C.R.